Vorträge - Führungen - Rezitationen
Sie haben Interesse an einer Heinrich-Heine-Führung? Ich berate Sie kostenlos und unverbindlich. Wir besprechen gemeinsam
Ihre thematischen oder literarischen Vorlieben, zu besichtigende Orte und den Zeitumfang Ihrer Führung.
Im Folgenden habe ich alle infrage kommenden Heine-Gedenkstätten zusammengestellt.
Heine in der Altstadt
Die Heine-Stätten in der Altstadt spiegeln Harry Heines Aktionsradius in seiner Geburtstadt Düsseldorf wieder, in der er seine
Kindheit und Jugend verlebte. Sie sind fußläufig gut zu erreichen.
Das "Geburtshaus" in der Bolkerstraße 53 weist mit einer Gedenktafel von Wilhelm Hoselmann aus dem Jahr 1947 auf Heine hin.
Das Haus hat eine bewegte Geschichte: vormals Bäckerei, dann Kneipe und Schriftstellertreff
beherbergt das "Heine-Haus" heute die "Müller & Böhm Literaturhandlung".
Foto rechts: Gedenktafel von Wilhelm Hoselmann am "Heine-Haus"
Das Haus "Arche Noah" in der Mertensgasse gehörte Heines Onkel Simon van Geldern. Auf dem dortigen Dachboden tauchte der kleine
Harry in die Welt der Bücher und Vorfahren ein und lernte bei seinem Onkel die Schriftstellerei kennen.
In der Nachbarschaft zum Wohnhaus der Familie Heine auf der Bolkerstraße 42 weihte Herbert Eulenberg 1913 eine Heine-Büste von
Emil Jungblut "Im Goldenen Kessel" ein und nannte es ein "Käfigdenkmal". Für Heine-Denkmäler auf öffentlichem Platz war die Zeit
vor 1945 noch nicht reif. Im Rahmen der Führung eignet sich die Gaststätte hervorragend für eine Pause und ein Erfrischungsgetränk.
Auf dem Marktplatz kletterte Harry Heine auf das berühmte Reiterdenkmal des Kurfürsten Johann Wilhelm - genannt "Jan-Wellem" - und
beobachtete die Übernahme der Stadt Düsseldorf durch die Napoleonischen Truppen.
Im ehemaligen Franziskanerkloster gingen die Kinder der Familie Heine zur Schule. Das heutige "Maxhaus" und die "Maxschule" erinnern
an ihren berühmtesten Schüler mit einer Gedenktafel und einem Kruzifix, vor dem Heine dafür betete, dass er den Lernstoff für das Fach Latein
im Gedächtnis behalten möge.
Heine in Ehrenhof und Hofgarten
Die Heine-Stätten in Ehrenhof und Hofgarten belegen die Schwierigkeiten einer offiziellen Heine-Ehrung in Deutschland.
Ein bereits Ende des 19. Jahrhunderts geplantes Heine-Denkmal in Düsseldorf konnte aufgrund des öffentlichen Drucks nie realisiert werden.
Die später aufgestellten Denkmäler sind mehr ein Spiegel ihrer Entstehungszeit, als dass sie Heine als Menschen und Dichter näher bringen.
Ehrenhof und Hofgarten liegen etwas abseitig und sind von der Altstadt aus fußläufig in zehn Minuten erreichbar.
Foto rechts: Heine-Gedenkstätte auf dem Napoleonsberg
Die Heinrich-Heine-Figur "Aufbruch" von Georg Kolbe war Sieger eines Denkmalwettbewerbs am Ende der Weimarer Republik und wurde nachträglich
nur als Kunstwerk ohne Heine-Bezug aufgestellt, da Kolbes Verbindungen zur nationalsozialistischen Kunst beanstandet wurden.
Die Denkmalsanlage mit der Frauenfigur "Harmonie" von Aristide Maillol und einem Heine-Medaillon von Ivo Beucker bildet den
wohlwollenden Versuch eines Heine-Denkmals in der Nachkriegszeit. Sie geriet jedoch schnell in Vergessenheit und der Ruf nach
einem wirklichen Heine-Denkmal ging immer wieder durch die Presse.
Heine in der Carlstadt
Die Heine-Stätten in der Carlstadt, dem Kulturviertel Düsseldorfs, zeigen vor allem die städtischen Unternehmungen der 1970er und 1980er Jahre,
dem in der alten Bundesrepublik noch relativ unbekannten, weltweit jedoch stark geliebten Dichter gerecht zu werden. Ein Besuch der Carlstadt
bietet sich von der Altstadt aus günstig an und ist fußläufig in wenigen Minuten zu erreichen.
Foto: Heinrich-Heine-Monument von Bert Gerresheim
Das Heinrich-Heine-Institut auf der Bilker Straße wurde 1974 an Heines Geburtstag als weltweit einziges Museum für den Dichter etabliert und ist mit seinem
umfangreichen Heine-Archiv eine der wichtigsten Anlaufstellen der internationalen Heine-Forschung.
Das Heinrich-Heine-Monument am Schwanenmarkt wurde 1981 von Bert Gerresheim geschaffen und stellt in der Geschichte der Düsseldorfer Heine-Denkmäler das
ernst zu nehmende Ergebnis einer großartigen künstlerischen Auseinandersetzung mit Leben und Werk des Dichters dar.
Heine auf dem Campus der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Die Heine-Stätten auf dem Campus der Heinrich-Heine-Universität entstanden nach den langwierigen und international sehr beachteten Querelen um die Benennung
der 1965 gegründeten Universität Düsseldorf nach Heinrich Heine. Auf wenigen Quadratmetern sind gleich
drei Heinrich-Heine-Denkmäler zu besichtigen.
Der Campus ist von der Innenstadt weit entfernt und bietet sich daher als eigene Tour an. Ein Besuch in Kombination mit den innerstädtischen Heine-Orten
ist besonders für Reisegruppen geeignet, die mit eigenem Fahrzeug unterwegs sind.
Nach der Führung besteht die Gelegenheit, das studentische Flair bei Kaffee und Kuchen in einer Cafeteria zu genießen.
Der Heinrich-Heine-Stein vor dem großen Hörsaal 3A entstand auf Initiative der um Heine sehr bemühten Studentenschaft und erinnert mit dem Heine-Gedicht
"Enfant perdu" an die nächtliche Aktionen, bei denen während des Namensstreits ein überdimensionales Heine-Bildnis auf die Außenwand des Hörsaals gemalt wurde.
Foto rechts: Heinrich-Heine-Stein
Vor der Landes- und Universitätsbibliothek steht eine Nachbildung des Hamburger Heine-Denkmals von 1926.
Es erinnert an den Sturz des Denkmals durch die Nationalsozialisten. Die Figur zeigt Heine als nachdenklichen Europäer und sensitiven Lyriker.
Das Heine-Buch-Denkmal vor dem Roy-Lichtenstein-Saal bildet den Abschluss der Denkmalreihe und wurde
2012 von Bert Gerresheim geschaffen. Es ist ein aufgeschlagenes überdimensionales Buch und vereint in
seinen verschiedenen Ansichten den frühen und den späten Heine. Eine Riesenschere verweist auf die
Veröffentlichungsverbote, Beschlag- nahmungen und Textverstümmelungen der deutschen Zensur.